13 | Ist Sport bei Arthrose sinnvoll?

Was ist eigentlich Arthrose und tut Bewegung gut? Wir klären hier auf ...

Zwischen den Gelenkflächen befindet sich der Knorpel, der als Puffer und Gleitfläche dient. Er sorgt dafür, dass sich das Gelenk nahezu reibungslos bewegt. Um diese Aufgabe zu erfüllen, muss der Knorpel ausreichend mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden. Dies geschieht jedoch nur, wenn durch Bewegung Gelenkflüssigkeit produziert und in den Knorpel einmassiert wird, das Gelenk also quasi durch die körperliche Aktivität „geschmiert“ wird. Bei Arthrose wird der Knorpel spröde und rau. Schont sich der Betroffene nun, wird der Gelenkknorpel unzureichend mit Nährstoffen versorgt und der Verschleiß schreitet voran.

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, gilt Bewegung als zentraler Bestandteil der Arthrose-Therapie. Hierbei sind Sportarten mit gleichmäßigen Bewegungen und ohne starke Gelenkbelastung geeignet. Das Robert Koch-Institut nennt Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Walking und Aquajogging als Beispiele. Ob sich Joggen für Arthrose- Patienten eignet, wird kontrovers diskutiert. Denn auf die Gelenke wirken beim Laufen höhere Kräfte ein als etwa beim Gehen. Kraftübungen befürworten die meisten Ärzte. Hierbei lassen sich Muskeln aufbauen, die beispielsweise ein lädiertes Kniegelenk stützen und entlasten.

Die Übungen sollten unter fachkundiger Anleitung stattfinden, beispielsweise in einem Sportverein oder einer Reha-Sportgruppe. Als weniger empfehlenswert gelten Sportarten, bei denen erhöhte Verletzungsrisiken bestehen, Gelenke einseitig belastet werden und die schnelle Richtungswechsel beinhalten. Dazu zählen Handball, Volleyball, Squash, Fußball, Tennis und alle Kampfsportarten.

Wann sollte man auf Sport verzichten oder ihn einschränken?
Schmerzen sind ein Warnzeichen. Zwar kommen Schmerzen typischerweise bei einer Arthrose vor, vor allem zu Beginn der Bewegung. Diese Anlaufschmerzen sollten aber nach kurzer Zeit wieder nachlassen. Halten sie an, verschlimmern sie sich oder kommen weitere Symptome hinzu, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Wärmen Sie sich zirka 15 Minuten auf, bevor Sie das Gelenk stärker belasten. Fahren Sie zum Beispiel anfangs sehr gemütlich Rad und später flotter. Stellen sich während der Bewegung Beschwerden ein, dann passen Sie – in Absprache mit dem Arzt – Intensität, Dauer und Häufigkeit an.

Wie viel Sport sich bei Arthose positiv auswirkt, wie sehr Sie sich belasten dürfen und welche Sportart sich für Sie empfiehlt, hängt davon ab, welches Gelenk betroffen ist und wie weit die Arthrose fortgeschritten ist. Besprechen Sie dies mit einem erfahrenen Arzt oder Ihrem Physiotherapeuten.