30 | Internationaler Tag zur seelischen Gesundheit
Für eine Gesellschaft, die offen und tolerant mit psychischen Erkrankungen umgeht. Jedes Jahr am 10. Okt.
Circa jeder zehnte Deutsche, dass heißt ungefähr 8 Millionen Menschen in unseren Reihen, leiden aktuell an einer behandlungsbedürftigen psychischen Krankheit. Man geht davon aus, dass jeder Dritte einmal in seinem Leben erkrankt! Dies erklärt, warum psychische Leiden derzeit die vierthäufigste Ursache für Krankschreibungen sind. Depression, Alkoholerkrankung, bipolare Störung und Schizophrenie - Experten bezeichnen sie seit langem als Volkskrankheiten. Erst in den letzten Jahren entwickelte sich eine gewisse Enttabuisierung und damit ein breiteres Verständnis dieser Erkrankungen in unserer Gesellschaft. Auch immer mehr Sportler und Prominente stehen jetzt offen zu Ihrer Erkrankung. Dennoch kommt es ungerechtfertigterweise gelegentlich immer noch zu Unverständnis und Ablehnung gegenüber Betroffenen. Wichtig zu wissen ist: Viele psychische Erkrankungen bedürfen frühzeitiger professioneller Hilfe und benötigen Zeit für die Heilung. Am häufigsten sind Depression oder Burnout. Niedergeschlagenheit, Angstzustände, Appetit- oder Schlaflosigkeit - eine Depression hat viele Gesichter. Betroffene wissen oft selbst nicht, dass sie erkrankt sind. Bin ich depressiv oder einfach nur schlecht drauf? Um selbst den Verdacht einer depressiven Erkrankung zu stellen, ist es wichtig, einen Vergleich zu früher zu ziehen. Haben Sie den Abend schon immer lieber auf der Couch verbracht? Oder verspüren Sie neuerdings keine Lust mehr, das Haus zu verlassen? Ebenso ist ein Beobachtungszeitraum von mindestens zwei Wochen sinnvoll. Habe ich nur an einem bestimmten Abend keine Lust auf Gesellschaft oder zieht sich diese Unlust über mehrere Wochen hin? Auch die Trauer über den Tod eines geliebten Menschen oder die Antriebslosigkeit nach einer Trennung muss nicht bedeuten, dass Sie depressiv sind. Nicht jedes negative Lebensereignis führt gleich zu einer Depression. Erst wenn Symptome über einige Wochen nicht verschwinden oder sich Gedanken entwickeln, nicht mehr leben zu wollen, ist es sinnvoll einen Arzt oder bei Bedarf die Notaufnahme eines Krankenhauses aufzusuchen.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), nennt 15 entscheidende Symptome:
Seelische Symptome
- Angstgefühle
- Antriebslosigkeit
- Freudlosigkeit
- geringes Selbstwertgefühl
- schlechte Konzentrationsfähigkeit
- sexuelle Unlust
- Schuldgefühle
Körperliche Symptome
- Schlafstörungen
- Herzklopfen und Herzrasen
- weiche Knie
- Schwindel
- Appetitlosigkeit
- hoher Adrenalinspiegel
- Druck auf der Brust und Atembeschwerden
- teilweise Sehstörungen