36 | Neuropathischer Schmerz ... was kann man tun?

Wenn der Schmerz im Nervensystem entsteht! Wir empfehlen Therapien und haben Besserungsvorschläge.

Endlich ist der Sommer da und es zieht uns wieder hinaus in die Sonne! Im Park spazieren gehen, im Garten werkeln oder sportlich aktiv werden. Es gibt viele Möglichkeiten, sich an der frischen Luft zu bewegen. Und natürlich wünscht sich jeder, ohne Schmerzen und mit Freude an der Bewegung, durchs Leben zu kommen. Leider sieht die Realität häufig anders aus. Denn Schmerz ist eine Volkskrankheit – dafür gibt es viele Beispiele: Chronischer Rückenschmerz, ein ins Bein ausstrahlender Schmerz, die vielen schmerzempfindlichen Druckpunkte bei einer Fibromyalgie (Fasermuskelschmerz) oder Brenn- und Kribbelschmerzen wie bei Gürtelrose oder Zuckerkrankheit (Diabetes). Häufig werden Schmerzen ganz oder teilweise durch geschädigte oder gereizte Nerven verursacht. Man spricht dann von Neuralgien bzw. neuropathischem Schmerz.

Unsere Nerven durchziehen den ganzen Körper wie „Stromkabel“ und leiten Signale vom Gehirn weg oder dorthin zurück. Wenn die Ummantelung dieser Kabel, man nennt sie Myelinscheide, kaputt geht, kommt es wie bei einem defekten Stromkabel zu einem „Kurzen“. So können einschießende Schmerzen aber auch in Missempfindungen, Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl entstehen. Die Ursachen für solche „Kabeldefekte“ sind mannigfaltig. Beispielsweise permanente Anspannung der Rumpfmuskulatur, Druck von Bandscheiben auf das Rückenmark, Reizungen der Nervenwurzeln, Verengungen des Wirbelkanals, aber auch Entzündungen z. B. durch Herpes Zoster (Gürtelrose) oder Diabetes können zu diesen Beschwerden führen.

Was kann man tun?
Als Basis greift man auf Schmerzmittel zurück, die häufig aber nicht die gewünschte Wirkung haben und langfristig auch Nebenwirkungen mit sich bringen können. Es lohnt sich also, therapiebegleitend die Reparaturvorgänge an den Nervenfasern zu aktivieren und zu unterstützen. Uridinmonophosphat (enthalten in z. B. Keltican) zeigt hier eine belegte neuroregenerative Wirkung. Es ist eine körpereigene Substanz, die am Wiederaufbau der isolierenden Nervenhülle beteiligt ist. Nervenstärkende B-Vitamine unterstützen diese Wirkung sinnvoll. Eine herausragende Rolle, gerade auch bei diabetischer Polyneuropathie, Zosterneuralgie oder Karpaltunnelsyndrom, trägt hier das Vitamin B1 oder besser die fettlösliche Form davon, das Benfotiamin (enthalten in z. B. Milgamma). Auch ein homöopathischer Unterstützungs- Versuch mit z. B. Restaxil bringt oft Linderung. Mit Nebenwirkungen und Kontraindikationen ist bei allen genannten Möglichkeiten nicht zu rechnen. Sofern Ihre Beschwerden bereits ärztlich abgeklärt wurden, steht einer Selbstmedikation nichts im Wege. Aber es ist Geduld gefragt. Denn Nerven regenerieren langsam, so dass unterstützende Maßnahmen stets über längere Zeit laufen sollten, mindestens 6-12 Wochen.